COMPSEES Journal Cover

Am 6. August 2025 veröffentlichte unser Verbundmitglied Dr. Christian Methfessel, Postdoktorand am Leibniz-Institut für Zeitgeschichte (IfZ) Berlin, einen Aufsatz im Journal of Comparative Southeast European Studies mit dem Titel „Rooting for a Serbian Dominated Yugoslavia? The United Kingdom and the Recognition of Slovenia and Croatia“.

Der Beitrag untersucht die britische Politik gegenüber Jugoslawien zu Beginn der 1990er Jahre auf Grundlage neu freigegebener Archivdokumente. Methfessel analysiert, inwiefern gängige Deutungen – etwa ein angeblich serbophiles Grundmuster britischer Außenpolitik, neokoloniale Interessen oder die Furcht vor deutscher Hegemonie – tatsächlich die Haltung Londons gegenüber der Anerkennung Sloweniens und Kroatiens erklären können.

Seine Forschung zeigt, dass die britische Politik weniger von langfristigen Traditionen oder machtpolitischen Kalkülen geprägt war, sondern vor allem durch realpolitische Erwägungen, europäische Konsenssuche und innenpolitischen Druck beeinflusst wurde. So distanzierte sich das Foreign Office früh von der Regierung Milošević und betrachtete die Idee eines „Großserbien“ als Bedrohung. Auch die deutsche Anerkennungspolitik wurde nicht als hegemonial motiviert interpretiert, sondern als Folge öffentlichen Drucks.

Mit dieser Neubewertung der britischen Jugoslawien-Politik leistet Methfessel einen wichtigen Beitrag zur internationalen Geschichte der Jugoslawienkriege und zu den Deutungskämpfen um die Neuordnung Europas nach dem Kalten Krieg.

Den vollständigen Artikel finden Sie hier.

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Bild: Cover des Journal of Comparative Southeast European Studies

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