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Am 18. Juni 2025 findet im Rahmen des Augsburger Friedensfests der Aktionstag „Von El Dorado nach Augsburg: Kolonialgeschichte sichtbar machen!“ statt. Mit einem vielfältigen Programm wird die koloniale Vergangenheit Augsburgs thematisiert – insbesondere die Rolle der Handelsfamilie Welser in der sogenannten „Welser-Kolonie“ im heutigen Venezuela.

Ein zentrales Element des Tages ist die Enthüllung einer ergänzenden Gedenktafel neben der bestehenden Welsertafel in der Annastraße. Die neue Tafel erinnert an die Gewalt, die mit den frühen Kolonialunternehmungen einhergeht: darunter die Versklavung von 4.578 Afrikaner*innen und die Ermordung tausender Indigener. Sie schafft einen dringend notwendigen Gegenakzent zur einseitig glorifizierenden Darstellung der Welser.

Koloniale Spuren in Augsburg

Der Aktionstag beginnt mit einem kolonialgeschichtlichen Stadtrundgang der Werkstatt Solidarische Welt. Der Rundgang zeigt auf, wie Augsburg – von der Römerzeit bis zur heutigen Konsumgesellschaft – immer wieder in globale Macht- und Ausbeutungsverhältnisse eingebunden ist.

Im Anschluss präsentieren die Künstlerinnen Magda Agudelo und Adelheid Schulz ihre Lecture-Performance „Intersecciones II“ am Moritzplatz. In einer Verbindung aus Kunst und Geschichte wird die Geschichte der Welser in Lateinamerika mit aktuellen Fragen globaler Gerechtigkeit verknüpft.

Erinnerung gestalten – für eine postkoloniale Friedensstadt

Der Aktionstag ist Teil des Projekts „Deutungskämpfe in der Kolonialität des Friedens“ des Bayerischen Zentrums für Friedens- und Konfliktforschung. Ziel ist es, eine kritische Erinnerungskultur zu fördern, die koloniale Verstrickungen sichtbar macht und historische Verantwortung ernst nimmt.

Die Veranstaltung richtet sich an alle, die sich für postkoloniale Perspektiven, globale Gerechtigkeit und eine andere Erinnerungskultur interessieren.

Weitere Informationen zur Veranstaltung finden Sie hier.

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